Krisenhafte Schulzeiten
Selbstbewusst und gestärkt durch Coaching und Beratung zurück in den Schulalltag. Aktueller Erfahrungsbericht einer Lehrerin im hessischen Schuldienst.
Als ich zu der bitteren Erkenntnis gelangte, dass ich (Lehrerin, damals Anfang 40) eine gesundheitlich bedingte Auszeit aus dem Schulalltag nehmen musste, wusste ich noch nicht, dass diese Auszeit fast 2 Jahre andauern würde. Dennoch war mir zu jeder Zeit klar, dass ich gerne in den Schuldienst zurückkehren möchte. Schon während meiner Reha-Maßnahme wurde mir gesagt, dass ich, sobald ich wieder dienstfähig sein würde, in Form einer Wiedereingliederung in den Dienst zurückkehren könne.
Da mir das genaue Procedere einer Wiedereingliederung in den Schuldienst nicht bekannt war, habe ich mich als erstes vertrauensvoll an das SSA gewandt.
Die Hürden (der Weg durch die Ämter)
Die Beratung, die durch die Frauenbeauftragte, durch die Justiziarin und die Schwerbehindertenbeauftragte erfolgte, war schlicht gesagt ernüchternd und für mich keine ausreichende Unterstützung.
In Summe machte die „Beratungstätigkeit“ der Schulamtszuständigen meine Lage nur schlimmer statt besser. Ich hatte endgültig das Gefühl, gar nichts mehr zu verstehen und nicht zu wissen, wie es nun mit mir weitergehen sollte.
Meine Wiedereingliederung in den Dienst stockte und verzögerte sich mehrfach. Ich war völlig verzweifelt und hatte das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen und ständig mit dem Kopf voran gegen die Wand zu laufen.
In dieser Zeit traf ich mich das erste Mal mit Anette, die es tatsächlich schaffte, mich aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Thematik etwas zu ’sortieren‘. Für mich war dieses erste Treffen ein echter Lichtblick in meiner, damals für mich sehr aussichtslosen, eigentlich fast schon verzweifelten, Lage. Sie zeigte mir die ersten Schritte auf, die ich einleiten musste, um einen für mich gangbaren Weg zur Wiedereingliederung zu erreichen. Außerdem machte sie mir Mut, indem sie mir gezielt Fachleute (z.B. Fachärzte, andere Experten) empfehlen konnte, an die ich mich bezüglich meiner gesundheitlichen Probleme wenden konnte.
Dann kam die Einladung zur ‚Begutachtung‘ des Amtsarztes beim Versorgungsamt (eingeleitet durch das Schulamt). Hier sollte nun meine Dienstfähigkeit überprüft werden. Dieser Termin war eines der traumatischsten Erlebnisse im ganzen Prozess der Wiedereingliederung. Ich erlitt nach diesem Termin einen erneuten, monatelangen Rückfall und konnte erst ein halbes Jahr später meine Rückkehr in den Schuldienst starten.
Diese Wiedereingliederung erfolgte für mich (auf meinen Wunsch) an einer neuen Schule.
In der Zeit vor dem Start der Wiedereingliederung hatte ich große Bedenken und Versagensängste hinsichtlich des Neustarts. Gerade im Hinblick auf meine zwar verbesserten, aber wohl niemals ganz verschwindenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, war ich besorgt. Auch die lange Pause machte mir Angst vor dem Weg zurück in den doch sehr fordernden und turbulenten Alltag an einer neuen Schule. Die Ungewissheit, was mich dort erwarten würde (welche Kolleg:innen begegnen mir dort, wie verhält sich die Schulleitung, welches Schülerklientel kommt auf mich zu) verunsicherte mich zusätzlich stark.
Vor Beginn des neuen Schuljahres gab es dann ein ’schuljahresvorbereitendes Gespräch‘ mit der Schulleitung, in welchem festgelegt werden sollte, welche Nachteilsausgleiche für meine Wiedereingliederung nötig sind, damit diese gut gelingen kann.
Auch in der Vorbereitung dieses Gespräches war Anette mir eine sehr große Hilfe. Sie wusste sehr genau, was es als Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Das gab mir Sicherheit und ich konnte weitaus entspannter und mit gestärktem Rücken in dieses Gespräch gehen. Ich wusste was ich für mich fordern konnte, durfte und auch musste.
Anette riet mir in dieser Zeit außerdem dringend dazu einen Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen. Sie begleitete mich auch bei diesem Prozess sehr einfühlsam und kompetent. Sie kannte sich auch mit diesem (oft sehr verwirrenden und teils beängstigenden) Procedere gut aus und konnte mich oft auch in meiner Aufregung über z.B. kurz gesetzte Fristen oder den befehlshaften und kryptischen Ton mancher Schreiben bremsen, indem sie mir versichern konnte, dass dies alles ‚ganz normal‘ und kein Grund zur Sorge sein würde. Hierzu legte sie mir die Standardabläufe in den Behörden ganz klar dar, so dass ich verstand, dass alles eben doch nur „Schema F“ war und keinen Grund zur Aufregung bot.
Auch später – nach der zum Glück gut gelungenen Wiedereingliederung – habe ich mich immer wieder mit Anette ausgetauscht. Gerade in krisenhaften Situationen und Zeiten (schuljahresvorbereitende Gespräche, erste Unstimmigkeiten mit Kollegen / Kolleginnen oder der Schulleitung) hat sie mir mit alltagspraktischen Hilfestellungen (welche Rechte & Pflichten habe ich, wie verhalte ich mich am besten) immer schnell und zuverlässig zur Seite gestanden.
Anettes ruhige und einfühlsame Art, war und ist mir immer eine große Hilfe. Ich empfinde Anette als sehr kompetente und positive Person, sie hat mit mir gemeinsam `meinen Weg´ gesucht, entwickelt und schlussendlich auch gefunden.
Sie füllt mit ihrem Angebot eine immens wichtige Lücke, um Erkrankten oder vom (für Laien völlig unverständlichen) System des Schulamtes und öffentlicher Behörden überforderten Lehrer:innen stärkende Unterstützung zu bieten. Diese trägt erfolgreich dazu bei, sich in dem Dschungel von Anträgen und Verfahrenswegen zurecht zu finden, diesen gut informiert und beruhigt gehen zu können, und dabei stets die richtigen unterstützenden Maßnahmen zu finden und zu ergreifen.
Nach Anettes Coaching: Selbstbewusst und gestärkt
Ich stabilisierte mich Schritt für Schritt und kann inzwischen meine schulischen Dinge weitestgehend selbstbewusst und selbstständig kommunizieren und regeln. Nur noch in wenigen ungewöhnlichen Einzelfällen (z.B. beim Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht nach langer Distanzbeschulung aufgrund von Covid-19) benötige ich coachende und beratende Einheiten bei Anette.
Ohne Anettes Unterstützung wäre mir mein Weg zurück in den Schulalltag ganz sicher nur sehr viel schwerer, langwieriger oder auch gar nicht gelungen.
Durch ihre Prozessbegleitung, über fast zwei Jahre, hat sie mir immer sehr zeitnah, z.B. per E-Mail, oder durch kurzfristig ermöglichte Telefonate, aber auch regelmäßige Präsenztreffen, schnell und effektiv weitergeholfen.
Anonym, aus Selbstfürsorge.
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